Sehr geehrte BVfK-Mitglieder,
Autohandel und Verbrechen sind oft nah beieinander. Der in großem Stil handelnde und auf großem Fuß leben Dirk Dahmen ( rhein-zeitung-mordfall-dahmen-tatverdaechtiger-in-monaco-verhaftet ) wurde das Opfer eines Raubmordes. Ein anderer Händler wurde einmal mit einem sehr interessanten Angebot in ein Café in einer belebten Fußgängerzone gelockt. Beim Betreten des Lokals erhält er einen Schlag auf den Kopf. Als er aufwacht, stellte er fest, dass das Café gerade renoviert wurde und seine für den Kauf mitgeführten 50.000 € weg waren.
Man sieht: Das Risiko ist des Autohändlers ständiger und vielfältiger Begleiter und dennoch kalkulierbar, denn es steht oft in unmittelbaren Bezug zur Gewinnerwartung. Schöner allerdings, wenn es so einfach wäre, dass man nur die Finger von guten Geschäften lassen sollte und so dann sicher sein kann, dass nichts passiert.
Es gilt nämlich auch "Wer nicht wagt, der nicht gewinnt" und daher „spielt die Musik“ auch nach wie vor im Freien Autohandel auch wenn es für dieses Orchester keine Musikschule gibt. Da stößt nämlich auch ein leistungsfähiger Verband, wie der BVfK an seine Grenzen und wir können uns vielleicht um die Instrumente kümmern, aber nicht um diejenigen, die sie spielen.
Die sind daher zuvorderst auf ihre Erfahrungen und ihr Fingerspitzengefühl angewiesen, doch auch das reicht manchmal nicht aus. Dann passiert das, was Juristen gerne als Verwirklichung des Risikos bezeichnet. So harmlos das klingt, so grausam ist es in Wirklichkeit.
Wie bereits seit Anfang April berichtet, beobachtet der BVfK derzeit eine ungewöhnlich große Zahl dramatischer Ereignisse rund um teilweise gestandene, etablierte und professionelle Autohändler. Offensichtlich ist die Entfernung zum kriminellen Milieu manchmal näher, als man ahnt, denn inzwischen ermittelt auch die Staatsanwaltschaft. Um dieser und insbesondere den Betroffenen Händlern zu helfen, haben wir unter stehend ein paar Fragen weitergegeben.
Das ist allerdings nicht der einzige Grund zur Aufregung.
Pech hatte auch die mit viel Engagement und Kapital gestartete Internetplattform cars4you, denn die musste kurzerhand den Betrieb einstellen, denn da machte jemand seine Namensrechte mit richterlicher Hilfe geltend. Die geforderten 220.000,- € waren dann auch dem durchaus wendigen Börsen-Chef Leichnitz zu viel, der dann lieber Geld in den neuen Namen „DeineAutobörse“ investierte.
Der BVfK wünscht viel Erfolg, denn wir finden Börsenvielfalt gut und wichtig und haben daher auch den VW-Ableger HeyCar gebeten, doch mal über eine Kooperation mit dem BVfK nachzudenken und seine Haltung gegenüber den Freien zu korrigieren. Mehr dazu ebenfalls in einem der nachfolgenden Artikel.
Große Aufregung auch in Berlin bei mobile.de: Der ZDK war angereist und es gab wohl richtig Zoff wegen des Preisbewertungssystems. Auch der BVfK befindet sich seit längerem in der Diskussion mit den Börsen und hat diese zwischenzeitlich mit einem Gutachten konfrontiert. Über einen rechtlich interessanten Aspekt berichten wir ebenfalls in diesem Wochenendticker.
Ach ja, da war doch auch noch die Initiative gegen Abmahnabzocke, wie wir begrüßenswert finden. Wie Sie sich der Online-Petition im deutschen Bundestag finden Sie ebenfalls in diesem Newsletter.
Soweit ein kleiner Ausschnitt über den derzeit scheinbar immer weiter zunehmenden Branchenzoff, der alles andere als erfreulich ist. Dabei haben wir das Diesel Thema heute einmal außen vorgelassen, wozu lediglich kurz anzumerken ist, dass die BVfK-Kampagne gegen den Todgesang des Diesels Wirkung zeigt.
Auch wenn Ihr Verbandsvorsitzender nicht über ein Lehrgangs-Potpourri ähnlich einer eierlegenden Wollmilchsau verfügt, erfüllt niemand diesen wichtigen Auftrag besser, als der BVfK mit seinem großen und tollen Team:
"Alles Gute für Ihren Autohandel!"
Ihr
Ansgar Klein
Geschäftsführender Vorstand
Bundesverband freier Kfz-Händler BVfK e.V.
Feedback immer gerne direkt an: vorstand@bvfk.de